So vielfältig, wie Sand am Meer

Was es da nicht alles gibt, eine schier unüberschaubare Anzahl. Mit heutigem Stand hat die FCI, die Fédération Cynologique Internationale1, 374 Rassen anerkannt, davon 15 vorläufig. Die FCI wurde 1911 in Paris gegründet und ist der größte kynologische Dachverband der Welt. Nach ihren Statuten soll die Zucht und Verwendung von Rassehunden, die Kynologie und das Wohlergehen der Hunde weltweit fördern. Wenn du mehr über die FCI erfahren willst, schau einfach auf deren Homepage.

Die verschiedenen Rassen wurden dabei in 10 Gruppen unterteilt, diese wiederum in Sektionen. Da die Gruppen teilweise viele Sektionen haben, ist die Beschreibung sehr allgemein gehalten und kann nicht für die ganze Gruppe generalisiert werden. Hier ein kurzer Überblick:

Ridgeback, Siberian Husky und Golden Retriever
Ridgeback, Siberian Husky und Golden Retriever

Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)2

Meist gezüchtet für die Teamarbeit mit Menschen. Sie sind intelligent, arbeitsfreudig und führig. Dazu gehören etwa der Deutsche Schäferhund oder der Border Collie.

Gruppe 2: Pinscher, Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde3

Diese Hunde sind gut als Arbeitshunde, zB als Wach- oder Schutzhunde, geeignet und haben einen kräftigen Körperbau. Dazu gehören etwa Rottweiler und Bernhardiner.

Gruppe 3: Terrier4

Ursprünglich gezüchtet für die Jag unter und über der Erde. Sie sind energisch, mutig und lebhaft. Dazu gehört etwa der allseits beliebte Jack Russell Terrier.

Gruppe 4: Dachshunde5

Der Dackel beansprucht diese Gruppe für sich. Gezüchtet für die Baujagd. Mutig, ausdauernd und eigenständig mit langem Körperbau.

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp6

Spitzartige und ursprüngliche Hunde. Sie sind wachsam und eigenständig. Hierzu zählen etwa der Siberian Husky, Shiba Inu und der Deutsche Spitz.

Gruppe 6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen7

Jagd- und Fährtenhunde mit ausgeprägtem Geruchssinn. Sie sind ausdauernd und arbeitsorientiert. Beispiele wären der Beagle oder der Rhodesian Ridgeback.

Gruppe 7: Vorstehhunde8

Jagdhunde, die Wild anzeigen und ruhig vorstehen. Kooperativ, lernfreudig und ausdauernd. Dazu zählen etwa der Deutsch Drahthaar oder der Magyar Viszla.

Gruppe 8: Apportier-, Stöber- und Wasserhunde9

Jagdlich vielseitig verwendbar. Generell sozial, freundlich und kooperativ. Zu ihnen gehören zB der Golden Retriever oder der Labrador Retriever.

Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde10

Kleine bis mittelgroße Begleithunde, deren Hauptaufgabe es ist, ein treuer Begleiter zu sein. Beispiele hierfür wären der Pudel oder Bichon Frisé.

Gruppe 10: Windhunde11

Sehr schnelle Sichtjäger. Schlank, elegant und ausdauernd. Zu ihnen gehören etwa Greyhound, Whippet und Saluki.

Auf was ich eigentlich hinaus will

Wie schon gesagt, die Beschreibung der Gruppen ist nur eine sehr grobe Orientierung, da diese teilweise in etliche Sektionen weiter unterteilt werden. Was ich aber sagen möchte ist, dass die Vielfalt und die Unterschiede der Rassen in ihrem ursprünglichen Zweck, Charakter und Statur einen wesentlichen Einfluss haben in Haltung, Erziehung, Training und auf den Alltag ein gesamtes Hundeleben lang. Es beginnt schon in der Auswahl des richtigen Hundes. Was möchte ich von meinem Hund? Dazu mehr in einem anderen Artikel.

Auswirkungen auf das Training

Ja, das sind alles Hunde. Im Wesentlichen teilen sie sehr viel miteinander. Die Rassen wurden aber mit Blick auf einen bestimmten Zweck hin gezüchtet, erwünschte Merkmale wurden verstärkt hineingezüchtet, unerwünschte hinaus. Eine Rasse, bei der viel Wert gelegt wurde auf selbstständiges Denken und eigenständige Entscheidungsfindung wird nur schwer bis gar nicht, trotz intensivsten Trainings, Kadavergehorsam entwickeln.

Jedem Hund sind genetisch Grenzen gesetzt, die nicht verschoben werden können. Man kann herumerziehen wie man will und trainieren so viel man möchte, aber aus einem Catahoula, zum Beispiel, wird man niemals einen Golden Retriever machen können.

Bei den Trainingsmethoden sind ebenso Eigenheiten der Rasse und insbesondere auch des Hundes zu beachten, was beim einen super funktioniert, kann beim anderen kontraproduktiv sein. Eine Studie mit über 14.000 Hunden aus 101 Rassen belegt, dass die Eigenschaften, die am besten vererbt werden Trainierbarkeit, Aggression gegenüber Fremden, Jagdtrieb und Aufmerksamkeitssuche sind.12

Ein individuelles Training ermöglicht auf diese Eigenheiten einzugehen und das bestmögliche Trainingskonzept für das Mensch-Hund-Team zu entwickeln.

  1. www.fci.be/de ↩︎
  2. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_1 ↩︎
  3. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_2 ↩︎
  4. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_3 ↩︎
  5. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_4 ↩︎
  6. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_5 ↩︎
  7. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_6 ↩︎
  8. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_7 ↩︎
  9. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_8 ↩︎
  10. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_9 ↩︎
  11. de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_10 ↩︎
  12. pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6790757/ ↩︎